Kreta, sonnenverwöhnte Wiege der ersten europäischen Hochkultur, bietet selbst beim wiederholten Besuch stets Neues. Ein Mietwagen auf Kreta ist die beste Möglichkeit, die Insel zu erkunden. Bei einer Größe von 260 km von Ost nach West und bis zu 60 km von Nord nach Süd lassen sich so selbst entlegene Winkel erkunden.
Wir haben für Sie fünf Highlights unter die Lupe genommen, die Sie sich bei Ihrem ersten Besuch auf der Hellenen-Insel nicht entgehen lassen sollten.
Heraklion
An erster Stelle steht der Palast von Knossos in Heraklion, der Hauptstadt Kretas. Die Minoer bauten hier um ca. 2000 vor Christus ihr Herrschafts-, Verwaltungs- und Kultzentrum. Um die 10.000 Einwohner soll das minoische Reich zu seiner Blütezeit gehabt haben. Die heutigen Palastanlagen sind das Ergebnis 40 Jahre langer Arbeit des Briten Sir Arthur Evans, der nach 1900 mit Ausgrabungen und Rekonstruktionen beschäftigt war.
Schatzkammern, Kapellen, ein Thron, aber auch Verwaltungs- und Wohnräume hat er identifiziert und rekonstruiert. Wie akkurat seine Vermutungen sind, lässt sich nicht mehr sagen – die Minoer hinterließen keine schriftlichen Aufzeichnungen. Die schönsten Fundstücke aus dieser Epoche sind im Archäologischen Museum untergebracht, das den Palast ergänzt.
Doch Heraklion hat noch weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. Kunst und Kultur, ein Sommerfestival mit Musik, Tanz und Theater, ein vielfältiges Nachtleben, Geschäfte für jeden Geschmack, die Hafenfestung Koules aus dem 16. Jahrhundert – 24 Stunden am Tag reichen kaum aus.
Weiße Berge
Natur pur bieten die Weißen Berge, Kretas höchstes und größtes Gebirge. Der Pachnes reicht 2452 m in den Himmel. Wer hier größere Wanderungen plant, sollte allerdings Erfahrung mitbringen. Die Berge sind ursprünglich geblieben, ohne Seilbahnen oder ausgebaute Wanderwege.
Die in den Weißen Bergen gelegene Samaria-Schlucht führt über eine Strecke von 18 km von der Omalos-Hochebene bis hinunter zum Libyschen Meer. Den Namen hat die Schlucht von dem Dorf Samaria, das von den letzten Bewohnern aufgegeben werden musste als die Schlucht zum Nationalpark erklärt wurde. Wälder, schroffe Klippen und ein teils reißender Fluss, aber auch eine kahle und schattenlose Küstenebene machen die Wanderung besonders eindrucksvoll. Organisierte Ausflüge bieten bequemere Möglichkeiten als nur Schusters Rappen an, um die Samaria-Schlucht zu durchqueren.
Balos Lagune
Die Lagune von Balos im Nordwesten gilt als eine der schönsten Küstenlandschaften der für ihre traumhaften Strände bekannten Insel. Türkisfarbenes Wasser, weißer Sand und Bademöglichkeiten für erfahrene Schwimmer und Schnorchler, aber auch für kleine Kinder machen Balos zu einem empfehlenswerten Ziel für Familien. Zu erreichen ist Balos im Mietwagen oder ab Kissamos, dem nächstgelegenen Ort aus, mit dem Boot.
Die Kreuzfahrt dauert rund 55 Minuten und führt an den Zwillingsinseln Imeri Gramvousa und Agria Gramvousa vorbei. Auf der erstgenannten Insel kann auch ein Zwischenstopp eingelegt werden, um die dortige venezianische Festung zu besichtigen. Die Klettertour nach ganz oben lohnt sich schon allein wegen des tollen Ausblicks auf die Lagune.
Die 4000 Jahre lange Geschichte seit den Minoern haben Kreta geprägt. Allgemein haben viele Zivilisationen hier ihre Spuren hinterlassen: Achäer und Dorier, Römer, Byzantiner und Araber, Venezianer, Osmanen und Hellenen herrschten mit wechselndem Geschick über die begehrte Insel. Seit 1913 gehört Kreta zu Griechenland, aber ihren einzigartigen Charakter und Charme hat sich die Insel bewahrt.
