Stockholm auf den Spuren der Wikinger

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von Hertz - 26 September 2017

Schwedens Hauptstadt ist wohl mit Abstand eine der schönsten Städte in de rnördlichen Hemisphäre und sollte man unbedingt mal besucht haben. Wo sonst feiert man am vierten Oktober den Tag der Zimtschnecke? Oder Kanelbullarwie es die Einheimischen so schön nennen. Die Schweden mögen diesen süßen Snack so gerne, dass sie ihm einfach einen eignen Tag gewidmet haben, obwohl dort eigentlich täglich Tag der Zimtschnecke ist. Die kann man nämlich wirklich überall und zu jeder Zeit kaufen.

Doch neben den kulinarischen Köstlichkeiten kann man in Stockholm noch sehr viel mehr entdecken. Allein schon ein Stadtspaziergang lässt einen das Herz in der Brust höher schlagen. Die Stadt ist zusammengewürfelt aus Festland und vielen verschieden großen Inseln, wodurch sie von sehr viel Wasser umgeben ist. Dadurch hat sie auch, wie die meisten vermutlich wissen, eine besondere Vergangenheit: Die Wikinger. Von 800 bis 1100 n.Chr. lebten die Vorfahren der Skandinavier in den Küstenregionen von Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark. Der Teil von Schweden, der in die Ostsee hineinragt, war von den Wikingern komplett besiedelt. Wer sich dort also mal auf die Spuren der alten Seekrieger begehen will, mietet sich am besten ein Auto, mit dem auch die abgelegenen Wikingerschauplätze gut erreicht werden können.

Bevor es aber auf Entdeckungstour in die Landschaft geht, gibt auch in der Hauptsiedlung einiges aus der Wikingerzeit zu erkunden und zu erleben. Im April 2017 hat dort so gar noch ein neues Wikingermuseum eröffnet. Das Vikingaliv hat es sich zur Aufgabege macht, das Leben der skandinavischen Vorfahren so zu zeigen, wie es wirklich war. In der interaktiven Ausstellung wird erklärt, dass nicht alle Wikinger nur Seeräuber waren, sondern dass der größte Teil der Bevölkerung eigentlich in der Heimat zurück geblieben ist und genauso wie schon deren Vorfahren beispielsweise als Fischer, Handwerker oder Bauer gelebt haben.

So viel Recherche und Wissen über Wikinger wird aber nicht nur in Museen zum Besten gegeben. In Stockholm kann man sich das Leben der Nordmänner sogar durch den Magen gehen lassen. Im Aifur Restaurant zum Beispiel kann man Gerichte essen wie sie auch beiden Wikingern auf den Tellern zu finden waren. Dazu noch ein schmackhafter Mett und am Abend spielt sogar eine Live Band eine Mischung aus historischen Wikingerklängen und traditioneller skandinavischer Musik. Hier kommen Leben, Essen und Kultur der Wikinger vereint zurück ins 21. Jahrhundert.

Wer sich aber gerne mal einen echten Lebensort der Nordmänner anschauen möchte, der muss aus Stockholm raus und sich auf den Weg in die rund 50 Kilometer entfernte Wikingersiedlung Birka machen. Die ehemalige Handelsstadt, gelegen auf der Insel Björkö, war einer der wichtigsten Warenumschlagsplätze seinerzeit und eine der ersten richtigen Städte Schwedens. Dementsprechend gibt es dort heute noch sehr viel zu entdecken, wie beispielsweise das Freilichtmuseum, indem man die Rekonstruktion von Booten und Wohnhäuser der skandinavischen Vorfahren bewundern kann, echte Überbleibsel der damaligen Wikingersiedlung oder die ca. 3.000 Hügelgräber, der größte Friedhof der Wikingerzeit.

Und wenn man schon mal dort ist, sollte man definitiv auch noch einen Abstecher zum ehemaligen Königssitz Hovgarden machen, von dem der König das Geschehen in Birka regierte. Diesen Orten ist eine so hohe Bedeutung zugeschrieben worden, dass sie 1993 sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurden.

Doch egal ob Wikingerfan oder nicht, in und rund um Stockholm kann man so viel erleben, lernen und so viel schlemmen, dass es einem dort im Urlaub definitiv nicht langweilig wird.