Wundersames und Skurriles in Boston

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von Hertz - 25 February 2019

Boston, die Hauptstadt von Massachusetts, ist für viele Dinge bekannt: unter anderem für die Boston Tea Party, für Sportmannschaften wie die Boston Red Sox (Baseball), die Celtics (Basketball), die Bruins (Eishockey) und die New England Patriots (American Football) und für kulinarische Highlights wie die Fischsuppe Seafood Chowder und die Boston Baked Beans, denen die Stadt auch den Spitznamen „Beantown“ verdankt.

Aber Boston hat auch noch eine andere Seite, über die Sie die meisten Reiseführer nicht informieren. Von glitzernden Teekesseln über getarnte Bekleidungsgeschäfte bis hin zu Häusern, die gerade einmal drei Meter breit sind - lernen Sie Boston einmal anders kennen und besuchen Sie einige der wundersamen und außergewöhnlichen Attraktionen der schönen Stadt.

Der Golden Boston Tea Kettle


Der goldene Boston Tea Kettle.

Acht Jungen und ein erwachsener Mann passen in den größten Teekessel der Welt. 1875 veranstaltete der Teeladen Oriental Teashop einen Wettbewerb, um die Werbetrommel zu rühren. Die Teilnehmer sollten schätzen, wie viel in den riesigen Kessel passe, der nur zwei Jahre zuvor gegossen wurde und der heute über einem Starbucks-Geschäft in der Court Street hängt. Zuvor hing der Kessel über einem kleinen Café namens „The Steaming Kettle“. Wer genau hinschaut, findet an der Wand auch noch ein altes Schild vom Steaming Kettle.

Die genaue Antwort lautet übrigens 277 Gallonen (ca. 1.050 Liter). Das ist selbst für eine Stadt, die für ihre Teeparty bekannt ist, eine ganze Menge Tee. Während des Events krochen auch ein Mann und acht Jungen in den Kessel, um das Publikum zu unterhalten.

Das Skinny House

In Boston gibt es viele kleine, enge Wohnungen, doch das „Skinny Haus“ ist das wohl schmalste von allen. Vier Etagen besitzt der Bau, welcher an seiner breitesten Stelle nur 3,16 Meter weit ist. Angeblich soll es aus Gehässigkeit gebaut worden sein, um dem Haus dahinter das Sonnenlicht zu nehmen. Aus diesem Grund trägt das Haus auch den Spitznamen Spite House (Haus der Gehässigkeit).

Angeblich löste ein Streit zwischen zwei Brüdern die Errichtung aus: Während der Zeit des Bürgerkriegs lebten die beiden in Boston. Als einer der beiden aus dem Krieg zurückkehrte, musste er feststellen, dass sein Bruder auf dem Land, dass sie gemeinsam geerbt hatten, bereits ein großes Haus gebaut hatte. Erzürnt über die unfaire Raumverteilung baute er einfach ein kleines Haus daneben, um seinem Bruder den Ausblick und das Sonnenlicht zu nehmen. Heute befindet sich das Skinny House in Privatbesitz. Es liegt in Bostons North End und aufgrund seiner bescheidenen Größe, kann es leicht übersehen werden.

Der All Saints Way

Schon von Klein an sammelte Peter Baldassari bereits Schmuckstücke und Andenken, auf denen Heilige abgebildet sind. Seine Sammlung ist mittlerweile zu einem Straßenschrein herangewachsen, der in einer Gasse zwischen 4 und 8 Battery Street in Bostons North End zu finden ist. Fotos, Statuen, Gebetskarten und mehr sind Teil seiner Sammlung.

Eine unscheinbare schwarze Tür führt zu der Stätte. Besucher aus aller Welt zieht es hierher, um Baldassaris heilige Sammlung zu bewundern und nicht selten spenden auch Nachbarn und Besucher weitere Fundstücke. Zwar befindet sich der Schrein in Privatbesitz und liegt auf einem privaten Grundstück, doch ist Baldassari dafür bekannt dafür, kurze Führungen seines Herzensprojekts anzubieten. Außerdem kann man einen Großteil der Sammlung auch von der Straße aus sehen.

Das Geschäft „Bodega“

Bodega liegt in Bostons historischem Stadtteil Back Bay. Von außen sieht das Geschäft wie ein ganz gewöhnlicher Tante-Emma-Laden aus. Die Schaufenster sind bis oben hin mit Produkten gefüllt. Auch im Inneren finden Sie in den Regalen allerlei Snacks und Haushaltsartikel. Die schiere Fülle der Produkte wirkt anfangs etwas erdrückend, doch bahnt man sich den Weg durch die visuelle Überreizung, gelangt man schließlich bis ans Ende des Ladens, wo ein unscheinbarer Snapple-Getränkeautomat steht. Doch in Wirklichkeit ist der Automat eine Geheimtür…

Tritt man durch sie hindurch, befindet man sich plötzlich in einem angesagten Bekleidungsgeschäft. Die Umgebung ist nicht mehr eng und überladen, sondern geräumig und modern und an den Wänden hängt die neues Street- und Skatefashion. Übrigens findet man von außen keinen Hinweis darauf, dass sich im Inneren ein Modegeschäft befindet. Man muss also genau wissen, wonach man sucht.

Die Jamaica Pond Bench


Der Boston Jamaica Pond Park.

Die Jamaica Pond Bench ist ein Stück Guerilla-Kunst in einem Park am Jamaica Pond. Die Sitzbänke des Parks sahen lange Zeit wie herkömmliche Bänke aus - bis Matthew Hincman vom Massachusetts College of Art & Design 2006 eine entscheidende Veränderung an einer von ihnen vornahm.

Die Sitzfläche der Jamaica Pond Bench hat die Form von einem „U“ - sie hat also zwei Rückenlehnen, aber keinen vorderen Teil. Hincman installierte die Bank anfangs ohne die Genehmigung der Parkaufsicht. Die Bank musste entfernt werden, wurde anschließend jedoch von der Boston Art Commission genehmigt.

Boston ist eine Stadt, in der es viel zu erleben gibt - von bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Boston Freedom Trail und dem Faneuil Hall Marketplace bis hin zu außergewöhnlichen Skurrilitäten. Machen Sie von der Vielfältigkeit der Gegend Gebrauch und entdecken Sie von hier aus auch weite Teile der schönen Ostküste.