Erfurt wurde bereits im Jahre 742 vom Benediktinermönch Bonifatius gegründet und seine zahlreichen kultur- und bauhistorischen Kostbarkeiten prägen heute einen der größten dankmalgeschützten Stadtkerne Deutschlands.
Sehenswürdigkeiten
In der romantischen Altstadt reihen sich liebevoll rekonstruierte Fachwerkhäuser und reiche Patrizierhäuser aneinander, die jedes Jahr eine große Menge an von Touristen anziehen.
Seine Vielzahl an Klöstern und Kirchen brachte Erfurt auch den Beinamen „Thüringisches Rom“ ein. Allen voran sind der Mariendom (Dom St. Marien) und die Serverikirche (St. Severi) auf dem Domberg zu nennen.
Im mittleren Turm des Mariendoms befindet sich die weltweit größte mittelalterliche, freischwingende Glocke, die "Gloriosa". Sie ist über 500 Jahre alt und zählt mit einer Höhe von 2m und einem Durchmesser von 2,57m zu den bedeutendsten Schöpfungen der europäischen Gießkunst.
Eines der Wahrzeichen Erfurts ist die in Europa einmalige Krämerbrücke, die mit 120m längste, komplett bebaute und bewohnte Brücke ist. Ursprünglich wurde sie aus Holz erbaut, im Jahre 1325, dann durch Steinbauten ersetzt. Die anfangs 64 schmalen Häuser wurden später auf 32 zusammengefasst. Auf der Krämerbrücke laden Galerien und Lädchen, mit Thüringer Blaudruckstoffen, handbemalter Keramik, Schmuck und Holzschnitzereien zum Bummeln ein.
Die sternenförmig angelegte Zitadelle Petersberg galt als die modernste Anlage der damaligen Zeit und als uneinnehmbar. Sie ist die einzig weitgehend erhaltene barocke Stadtfestung Mitteleuropas. Die geheimnisvollen Horchgänge der Festung können bei einer Führung besichtigt werden.
Nicht ganz so alt, aber dennoch genauso attraktiv, hat sich der 1961 eröffnete Freizeit- und Erholungspark „Egapark“ zum Anziehungspunkt für die ganze Familie entwickelt. Mit einer Fläche von 360.000 m² gehört er zu den großen Blumen- und Gartenparks Deutschlands und beeindruckt durch seine zauberhafte Pflanzenwelt und gartenarchitektonische Gestaltung.
Martin Luther in Erfurt
Untrennbar ist der Name Erfurt mit dem großen Reformator Martin Luther verbunden. Von ihm stammt das Zitat: Erfurt „liegt am besten Ort. Da muss eine Stadt stehen.“ Dies mag als Hinweis gelten, wie wichtig diese Stadt wohl für ihn war.
Zehn prägende Jahre seines Lebens verbrachte Martin Luther in Erfurt, eine Zeit, die erheblichen Einfluss auf das Denken und Wirken des späteren Reformators hatte. Nicht nur erhielt er an der Universität Erfurt seine akademische Ausbildung, sondern trat hier auch in den Bettelmönchsorden der Augustiner-Eremiten im Augustinerkloster ein. Den Überlieferungen nach soll ein schweres Unwetter unweit von Erfurt den Anstoß dafür gegeben haben, dass er zum Dank für sein Überleben in das Kloster eintrat und Mönch wurde.
In seiner Erfurter Zeit setzte er sich kritisch mit dem Glauben und der Gnade Gottes auseinander.
Kulinarische Spezialitäten
Bereits 1404 taucht das Rezept für die Thüringer Rostbratwurst auf und ist damit älter als das der bekannten Nürnberger Bratwurst. Ähnlich dem Reinheitsgebot der Bierbrauerei, unterliegt auch die Thüringer Rostbratwurst strengen Richtlinien. Dennoch kann sie regional unterschiedlich schmecken. Grund dafür sind die verschiedenen Gewürzzusammenstellungen, wie man sie in den unterschiedlichen Regionen Thüringens findet.
Die Thüringer Klöße, runde Kartoffelklöße, sind eine der beliebtesten Beilagen zu Rouladen und Rotkohl, zu Braten, Pilzen und was das Herz sonst noch begehrt.
Das Erfurter Schittchen ist der älteste Weihnachtsstollen Deutschlands. Es wurde 1329 erstmals urkundlich erwähnt und ist damit sogar älter als der weitbekannte Dresdner Christstollen.