Alles dreht sich um den Kanal
Buffalo hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1813 wurde die Siedlung, deren indianische Bewohner von weißen Einwanderern vertrieben worden waren, im Britisch-Amerikanischen Krieg niedergebrannt und anschließend neu aufgebaut. Als der Eriekanal eingerichtet wurde, war Buffalos Lage an der Nordspitze des Sees kaum zu überbieten, und die Stadt wurde rasch zum bedeutenden Umschlagplatz für Waren, die über die Seen gen Westen transportiert wurden.
Der Eriekanal und der umliegende Stadtteil Canalside im inneren Hafen sind heute eines der Highlights für Besucher und Anwohner. Restaurants, Bars, Konzerte, Grünflächen und fast täglich wechselnde Unterhaltung machen einen Bummel hier zu einem besonderen Vergnügen. Ebenfalls in Canalside liegt der Buffalo & Erie County Naval and Military Park mit Militärschiffen und U-Booten aus dem Zweiten Weltkrieg.
Wer sich für Geschichte interessiert, kann auf dem Fluss eine Kreuzfahrt machen, in der die Historie der Hafenstadt im Vordergrund steht.
Kunst und Architektur
Frank Lloyd Wright, Amerikas wohl berühmtester Architekt des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, hat in Buffalo deutliche Spuren hinterlassen. Hier steht das als „Juwel auf dem See“ bekannte Graycliffe-Anwesen, das nach seinen Entwürfen von 1926 bis 1931 aus Stein und Holz erbaut wurde. Das ältere Martin-Haus ist eines der besterhaltenen Beispiele aus Lloyd Wrights Prärie-Periode. Sieben seiner Bauwerke können in Buffalo gefunden werden.
Moderne und zeitgenössische Kunst sind in der vor rund 150 Jahren gegründeten Albright-Knox Art Gallery untergebracht. Ausgestellt sind unter anderem Werke von Andy Warhol, Paul Cézanne, Auguste Rodin, Berthe Morisot, Pablo Picasso, Pierre-Auguste Renoir, John Singer Sargent, Claude Monet und Henri Matisse.
Die im Art-Deco-Stil errichtete City Hall ist noch heute eines der bedeutsamsten architektonischen Kleinode der Stadt. Ein weiterer Höhepunkt ist die Theodore Roosevelt Inaugural Historic Site. Hier wurde er 1901 als Präsident vereidigt, nachdem sein Vorgänger William McKinley an den Folgen eines Attentats während der Pan-American-Ausstellung in Buffalo seinen Schusswunden erlegen war.
Naturwunder Niagarafälle
Kein Besuch in Buffalo ist ohne einen Abstecher zu den legendären Niagarafällen komplett, die von den USA und Kanada geteilt werden. Mit dem Auto sind diese rund 30 km Entfernung in einer knappen halben Stunde bewältigt. Millionen Besucher kommen Jahr für Jahr an die tosenden Fälle. Bis zu 57 m stürzen die Fluten an den Horseshoe Falls, American Falls und Bridal Veil Falls über schroffe Klippen in die Tiefe.
Die Niagarafälle sind eine der ältesten Touristenattraktionen Nordamerikas. Seit 1800 kommen Besucher her, um das spektakuläre Schauspiel zu betrachten. Bootstouren werden hier ebenfalls veranstaltet. Seit über 120 Jahren sind die Niagarafälle im Staat New York als Naturpark deklariert.
Wanderungen in der Niagara-Schlucht sind ein weiteres tolles Erlebnis für Freunde der Wildnis. Gezähmte Natur bieten die Buffalo und Erie County Botanical Gardens. In elf Gewächshäusern sind Pflanzen aus aller Welt untergebracht, inklusive Flora aus den Sümpfen Floridas, den Regenwäldern Panamas und Asiens, Sukkulenten aus Afrika, fleischfressenden und heilenden Pflanzen. Genauso abwechslungsreich geht es in den Freiluftgärten zu.
Buffalo mag nur knapp mehr als eine Viertelmillion Einwohner besitzen, aber lohnenswerte Attraktionen lassen sich überall in der Region schon bei kurzen Ausflügen entdecken.