Immer wieder Elvis
Zu sagen, dass der King of Rock ’n’ Roll in Memphis seine Spuren hinterlassen hat, wäre eine Untertreibung. Elvis Presleys Villa Graceland ist mehr als 40 Jahre nach seinem Tod noch immer Wallfahrtsort für Millionen von Fans. Jahr für Jahr strömen die Besucher hierher, um Elvis‘ berühmtes Dschungelzimmer samt künstlichem Wasserfall, sein Fernsehzimmer und andere Räume zu betreten. Begraben ist der King in einem Meditationsgarten in Graceland.
Ein größerer Kontrast zu dem kleinen Ort und schäbigen Haus, in dem Elvis 1935 geboren wurde, ist kaum denkbar. Tupelo im Nachbarstaat Mississippi liegt zwei Autostunden von Memphis entfernt. Knapp 42 m² misst sein Geburtshaus.
Zwei Räume, kein Strom und kein fließendes Wasser waren zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise normal. Zu seinem elften Geburtstag kaufte Gladys ihrem Sohn eine Gitarre. Das war die wohl beste Entscheidung ihres Lebens.
Drei Jahre später zog die Familie nach Memphis, aber Elvis kehrte für ein Konzert zurück in seine Geburtsstadt, die 1957 das bescheidene Haus samt Grundstück gekauft hat. Die Erlöse aus dem Konzert halfen Tupelo, das umliegende Gelände zu erwerben und in den Elvis-Presley-Park zu verwandeln. Sein Erbe hilft der Stadt noch heute, durch die Fans, die seine Wiege sehen wollen.
Beste Live-Musik
Kein Besuch in Memphis ist ohne eine Tour des Sun Studio komplett. Tagsüber werden dort Touristen umhergeführt, abends dient es seinem eigentlichen Zweck. Elvis Presley hat hier seine erste Aufnahme gemacht. Johnny Cash, Roy Orbison, Jerry Lee Lewis, B. B. King und Ike Turner standen hier vor dem Mikrofon.
Heute sind es überwiegend lokale Musiker, die wie einst der junge Elvis das Tonstudio nutzen. Die Erinnerung an ihn und die anderen Rock ’n’ Roll-, Blues- und Soul-Größen ist überall in den Räumen lebendig, von Fotos bis zur alten Schalldämmung und Elvis‘ Mikrofon, mit dem sich Besucher fotografieren lassen können.
Das Mississippi-Delta und seine musikalischen Einflüsse prägen die Stadt noch immer. Live-Musik in den Clubs ist ein Teil des Lebensgefühls. Auf der Liste der besten Szene-Lokalitäten steht regelmäßig auch das Levitt Shell, in dem ein junger Lastwagenfahrer einst seinen ersten Live-Auftritt hatte – in Memphis führen fast alle Wege irgendwie zu Elvis.
Flussfahrten und Großstadtdschungel
Der Mississippi fließt mitten durch die Stadt. Schaufelraddampfer wie zu Mark Twains Zeiten tuckern noch immer gemächlich dahin. Heute führen Sie statt Baumwolle allerdings Touristen an Bord.
Wenn Sie es etwas aktiver mögen, können Sie statt der Dampferfahrt einen Ausflug im Kajak planen. Auf der Fußgängerbrücke Big River Crossing, die den Fluss überspannt, wird gejoggt, spaziert und Rad gefahren.
Vom Herzen der Stadt aus können Sie an der mehr als zehn Kilometer langen Greenline bis zu Shelby Farms wandern oder radeln. Shelby Farms gilt als größter Stadtpark in den USA mit Wald, Rad-, Reit- und Wanderwegen, Spielplätzen und einem Teich. Mit etwas Glück sehen Sie sogar die noch immer als potenziell gefährdet eingestuften amerikanischen Büffel. Eine kleine Herde der Tiere, die seit 2016 neben dem Weißkopfseeadler Wappentier der USA sind, grast in dem Park.