Berns Herz schlägt in der Altstadt
Ein Besuch in der Altstadt mit ihren historischen Sandsteinhäusern ist Pflichtprogramm bei jedem Wetter. Sechs Kilometer Laubengänge sorgen für Schatten, Regenschutz und selbst in der größten Sommerhitze angenehme Temperaturen. Die Zytglogge (Zeitglockenturm), die das Westtor schmückt, schlägt noch immer zur vollen Stunde.
Ein Figurenspiel mit goldenem Stundenschläger, Hahn und dem Gott der Zeit, ist gleichzeitig sehens- und hörenswert. Anhand der 1530 geschaffenen Uhr wurden die Wegstunden gemessen, die noch heute auf den Stundensteinen der Kantonsstraßen abzulesen sind. Der Käfigturm wurde nach dem Westtor als zweites Stadttor erbaut und diente erst als Wehrturm und später als Gefängnis. Seit 1999 ist er Sitz des Polit-Forums des Bundes.
Berühmt ist Bern auch für seine elf mittelalterlichen Brunnen. Farbige Skulpturen auf hohen Säulen zieren die Brunnen aus dem 16. Jahrhundert, die so bedeutungsschwere Namen wie Gerechtigkeitsbrunnen und Kindlifresserbrunnen tragen. Keine anderen Wasserspender prägen Berns Stadtbild so sehr, obwohl insgesamt über 100 Brunnen auf den Straßen und Plätzen der Stadt stehen.
Auf Einsteins Spuren
Albert Einsteins Name ist untrennbar mit Bern verbunden. Der Physiker, Vater der Relativitätstheorie und spätere Nobelpreisträger lebte zwar von 1902 an nur wenige Jahre in Bern, aber in dieser Zeit veröffentlichte er drei Arbeiten, die die wissenschaftliche Welt revolutionierten. Einen hautnahen Einblick in sein Leben und Wirken bietet das Einsteinhaus, in dem der Patentamtsangestellte mit Ehefrau und Kind wohnte und nach Feierabend seine Theorien entwickelte.
Mit der Bahn auf den Hausberg
Der als Hausberg der Stadt bekannte Gurten ist nur 860 Meter hoch und damit eher bescheiden für Schweizer Verhältnisse, aber dafür hat er sich zu einem Paradies für Spaziergänger, Wanderer und Familien entwickelt.
Die Fahrt mit der Bahn ist sehr zu empfehlen, denn sie ermöglicht mit jedem Meter die ungestörte Aussicht über die Hauptstadt. Wenn Ihnen das nicht genügt, können Sie vom Aussichtsturm aus einen Panoramablick genießen. Für Kinder gibt es einen Spielplatz und eine Miniatureisenbahn, und 2016 wurde eine Rodelbahn eröffnet. Gastronomie, Theater und jede Menge Veranstaltungen im Park sind weitere gute Gründe, warum die Berner ihren Hausberg lieben.
Stolz sind die Bewohner auch auf ihren BärenPark – der Bär ist schließlich das Wappentier der Stadt. 6.000 m² groß ist die Anlage im Tierpark von Bern, in der die Braunbären Finn und Björk mit ihrer Tochter Ursina leben. Die Anlage mit Gehölz, Sträuchern, Höhlen und einem Bad reicht vom ehemaligen Bärengraben bis runter ans Aare-Ufer.
Flussvergnügen, mächtige Berge und glasklare Seen
Wer braucht schon Meer, wenn es die Aare gibt? In dem sauberen Gletscherwasser kühlen sich die Berner im Sommer ab, fahren Boot oder Surfen. Abends lassen sie dann den Tag in einem der Restaurants oder in einer Bar am Flussufer ausklingen.
Für Naturliebhaber ist das Berner Oberland ein Paradies. Auf dem Jungfraujoch liegt die mit 3454 Metern höchste Bahnstation Europas, und die Alpen ringsherum gehören zu den schönsten und berühmtesten Wintersportgebieten. Der Big Pintenfritz bietet längste Schlittenpartie Europas.
Im Sommer laden die Berge zu Wandertouren ein, die in den verschiedensten Schwierigkeitsstufen kommen. Wassersport aller Art findet auf den glasklaren, mit Gletscherwasser gespeisten Seen statt, und auch die Kultur kommt nicht zu kurz. Ein besonderer Höhepunkt sind im Juli und August die Thunersee-Spiele mit Musicals aus aller Welt sowie Eigenproduktionen.
Gaumengenüsse haben im Berner Land schon lange Tradition. Vom Fondue über die Berner Fleischplatte bis zu Berner Rösti wird hier überwiegend deftig gegessen. Auch Süßes ist begehrt: In Bern haben unter anderem Toblerone und Ovomaltine ihren Ursprung.